Bin ich Privat oder Persönlich?

Heute um 10 startete mein Blogkurs mit Sympatexterin Judith Peters. Eine tolle Frau, die eigene Wortschöpfungen kreiert, was mir mega gefällt. Das Wasser reichen kann ihr höchstens meinSohn,der ebenfalls Unglaubliches von sich gibt und gab. Eine meiner Lieblings Wörter, die er kreierte, ist nach wie vor RÜCKSELGELD!

Manchmal bin ich traurig darüber, dass ich nicht all seine Wortschöpfungen mitgeschrieben habe und diese jetzt mal locker aus dem Hut zaubern könnte. Aber das kennt ihr, wenn ihr selber Kinder habt, sicher gut. Manche meiner Freundinnen, in der Regel sind es die Frauen, haben akribisch mitgeschrieben, wann ihre Kinder was getan und gesagt haben.

Darauf bin ich immer ein bisschen neidisch und habe auch ein kleines schlechtes Gewissen, dass ich das als Mutter eher sparsam getan habe. Im Kalender steht mal: 1. Zähne, oder 1. .Wort oder unsere Tochter zieht endlich ihre Socken aus und läuft freiwillig barfuß! Im Übrigen hat sie auch heute noch lieber ihre Socken an und unser Sohn ebenso, daher müssen wir in der Regel wenig putzen. Haben allerdings familiär bedingt einen höheren Sockenverschleiß, Ich weiß nicht, wie sich das auf unsere ökologische Bilanz auswirkt. 

Warum schreibe ich das hier so vielleicht völlig off Topic und durcheinander wirbelnd? 

Das hat mehrere Gründe:

  • Ich übe mich im Schreiben
  • Ich übe mich im Trauen, das zu veröffentlichen
  • Ich übe mich im Unterscheiden von Persönlichem und Privatem
  • Ich übe mich, meine Unbefangenheit auf der Livebühne in die Schreibbühne zu transportieren
  • Ich möchte meiner Germanistinnen Seele wieder mehr Raum verschaffen

Ha, vielleicht wisst ihr gar nicht, dass ich ursprünglich mal Musik (o.k. das liegt nahe) und Germanistik studiert habe. Ich kann sogar das 1. Staatsexamen mit einem 1er Durchschnitt vorweisen! Das baue ich hier jetzt mal gewinnbringend mit ein, da sonst in der Regel leider niemand danach fragt! 
Meist fragen auch die Menschen gar nicht, welche Art von Ausbildung ich als Gesangspädagogin genossen habe und unterrichte. Auch Eltern fragen häufig nicht nach Referenzen für ihre Kinder und ich überlege, ob ich das als Mutter eigentlich getan habe, wenn meine Kinder Unterricht nahmen. 
Nein habe ich nicht, da ich diese wunderbaren Musiker:innen alle persönlich kenne und mit Ihnen schon musiziert habe oder ihnen lauschen durfte.

So läuft unser Business in Wahrheit: alles über persönlichen Kontakt und Empfehlungen!

Daher ist diese Zeit jetzt für mich eine ganz neue Ärea, nämlich die Ärea des Onlinebusiness, des Bloggens, des Postens und des Kommentierens.
 
Plötzlich habe ich einen offiziellen Newsletter und Menschen annoncieren ihn (worüber ich mich mega freue), die ich gar nicht persönlich kenne. Für mich eine ganz neue Herausforderung. Was schreibe ich denen denn? Was habe ich zusagen? Wie spreche ich sie an? Kann ich da genauso unbefangen sein, wie ich es sonst bin? Flapsig? Witzig? Tiefgründig? Ulla eben!

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